Jochen Eckert

Dozent der Kölner Therapietage 2009

Jochen EckertJochen Eckert, Jahrgang 1940, ist vielen von Ihnen sicherlich bekannt durch seine zahlreichen (Lehr-) Bücher und Zeitschriftenartikel. Seit 2006 ist Jochen Eckert Leiter des Instituts für Psychotherapie, das als gemeinsame Einrichtung von den Fachbereichen Psychologie und Medizin getragen wird. Er vertritt dort den Bereich der Gesprächspsychotherapie-Ausbildung in Lehre, Supervision und Selbsterfahrung. In diese Arbeit fließt die reichhaltige Erfahrung ein aus 20 Jahren als Klinischer Psychologe der Psychiatrischen Klinik der Universität Hamburg sowie 15 Jahren Lehre als Universitätsprofessor im Fachbereich Psychologie (Leitung des Arbeitsbereichs Gesprächspsychotherapie). Jochen Eckert ist Präsident der Deutschen Psychologischen Gesellschaft für Gesprächspsychotherapie. Seine wissenschaftlichen Forschungsschwerpunkte sind Diagnostik und Therapie der Borderline-Persönlichkeitsstörung, Psychotherapieforschung - hierbei vor allem die vergleichende Therapieforschung und Arbeiten zur Gruppenpsychotherapie - sowie Forschungsfragen im Zusammenhang mit der Psychotherapieausbildung.


Das war der Beitrag 2009:

WS 7: Wie diagnostiziere ich das Vorliegen einer Borderline-Persönlichkeitsstörung sicher?
Lange Zeit wurde die Diagnose Borderline-Störung als diagnostischer Abfallkorb genutzt, in den alles geworfen wurde, was sich diagnostisch nicht anderweitig eindeutig unterbringen ließ. Das hat sich seit Einführung der DSM-Kriterien deutlich gebessert. Dennoch lassen sich diese Kriterien nicht einfach abfragen: Wann ist z.B. das Kriterium „Identitätsstörung: ausgeprägte und andauernde Instabilität des Selbstbildes oder der Selbstwahrnehmung“ erfüllt? Dabei hilft ein halbstrukturiertes Interview, das Diagnostische Interview für Borderline-Störungen (DIB) von Gunderson et al., das sich weltweit als ein sehr zuverlässiges und valides Diagnoseinstrument erwiesen hat. Im Workshop wird, auch unter Einsatz von Videoaufzeichnungen, die Anwendung dieses Interviews eingeübt, das sich u. a. dadurch auszeichnet, dass es die Reaktionen des Interviewers auf den Patienten in die diagnostische Urteilsbildung einbezieht.
31.10.2009, 9:45 – 13:00 und 15:45 – 19:00 Uhr (ausgebucht)

Literaturempfehlungen von Jochen Eckert