Prof. Dr. Hilarion Petzold

Dozent der Kölner Therapietage 2006

Hilarion PetzoldUniversitätsprofessor Dr. mult. Hilarion Petzold, lehrt Psychologie, Psychotraumatologie und Supervision an der Freien Universität Amsterdam und der Donau Universität Krems; Begründer der Integrativen Therapie; zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen.

Das war der Beitrag 2006:

Vortrag: Psychotherapie als komplexe "Humantherapieî

Wir alle wissen, mit Begriffen wie Psychotherapie oder Körpertherapie schleppen wir alte anthropologische Probleme weiter. Mit Begriffen wie Psychosomatik oder "ganzheitliche Therapie" hat man versucht, die Probleme zu lösen. Viel weitergekommen ist man nicht. Wir sind hier unterwegs. Ich habe seit langem Konzepte wie "Integrative Therapie" und "Humantherapie" vorgeschlagen. Die Neurobiologie und die klinisch relevante Sozialpsychologie mit ihren evolutionspsychologischen Fundamenten geben uns heute Anlaß, erneut über das nachzudenken, was wir in der Praxis tun: Menschen in ihrem körperlichen, sozialen und geistigen Problemen und Störungen mit ihren sozialen Netzwerken und sozioökologischen Lebenslagen zu behandeln, zu begleiten und zu fördern " ganzheitlich und differentiell. Therapie als biopsychosozialökologische Praxis, das ist Humantherapie, denn das sind die relevanten Dimensionen von Menschenwesen, Männern und Frauen.


WS 15: Über Symptombeseitigung hinaus zur Lebensstiländerung (3h)

Symptombeseitigung bei komplexen, "multisymptombelasteten" Störungen ist ein schwieriges Unterfangen. Letztlich läuft es auf die Notwendigkeit hinaus, dass die PatientInnen ihren Lebensstil verändern. Die Beeinflussung der somatischen Basis, der Neuroplastizität, der psychischen Verfassung und des sozialen Netzwerkes müssen "konzentriert" angegangen werden um nachhaltige Veränderungen zu bewirken. Therapie unterstützt eine solch breitgreifende Umstrukturierung durch "organized process facilitation". Patienten müssen "sich selbst zum Projekt" machen, um sich zu verändern. Wir müssen sie dabei begleiten. Konzepte, Modelle und Methoden aus der Integrativen Therapie zur Lebensveränderung werden für die Praxis vorgestellt.


WS 20: Umgang mit schmerzlichen Erfahrungen des Herzens (3h)

Nun haben es die Kardiologen und Neurobiologen herausgefunden: Die Rede von "gebrochenem Herzen" ist nicht nur eine Metapher. Plötzliche Verletzungen, Belastungen, Beschädigungen der Integrität können schwere funktionale Herzbeschwerden auslösen. Die "Herzensgefühle" wurden in der Psychotherapie lange vernachlässigt, die schmerzlichen etwas weniger als die "sanften", die großes heilendes Potential haben: Freundlichkeit, Heiterkeit, Friede, Gelassenheit " alles Emotionen, die ein "verletztes Herz", seelisches Leid lindern können. Das Seminar setzt sich mit kardial belastendem psychischem Stress auseinander und mit Möglichkeiten seiner Bewältigung durch respirations- und neuromotorische Entspannungsverfahren. Es führt ein in die Arbeit mit "sanften Gefühlen" durch Techniken des "emotings" aus der Integrativen Therapie.


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