Birgit Kröner-Herwig

Birgit Kröner-Herwig (*1946) studierte Psychologie an der Ruhr-Universität Bochum, wo auch Promotion und Habilitation erfolgten. Seit 1996 ist sie Professorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Göttingen. Außerdem ist die approbierte Psychotherapeutin Leiterin des Weiterbildenden Studienganges Psychologische Psychotherapie. Diese Doppelfunktion bietet ihr ein facettenreiches und vielgestaltiges Geschäft, das mit vielen Herausforderungen einhergeht, aber Langeweile nicht aufkommen lässt.

Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Psychophysiologie von chronischen Schmerzen sowie kognitive Verhaltenstherapie. Zu diesen Themen hat sie zahlreiche nationale und internationale Publikationen veröffentlicht. Dass sie sich dem Thema chronischer Schmerz aber nicht nur theoretisch widmet, zeigt ihre bereits 1993 erworbene Zertifizierung in psychologischer Schmerztherapie durch die Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes.

Ihr vielseitiges Interesse spiegelt sich auch in den Funktionen wider, die sie innehat. So ist sie unter anderem Vorsitzende der Ethikkommission des Instituts für Psychologie, Abgesandte der Niedersächsischen Hochschulen in der Niedersächsischen Therapeutenkammer und Vorsitzende des Lenkungsausschusses für Leitlinienerstellung der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (Fachgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie).

Website von Birgit Kröner-Herwig
Veröffentlichungen von Birgit Kröner-Herwig


Workshop/ Vortrag von Birgit Kröner-Herwig:

Vortrag V4: Machen Sie sich auf den Weg! Erobern Sie neue Therapiefelder. Schmerztherapie bei Kindern und Erwachsenen

Chronischer Schmerz hat bei Erwachsenen eine extrem hohe Prävalenz von 15%. Bei Kindern ist Kopfschmerz das am häufigsten auftretende Schmerzsyndrom. Seit langem besteht die Gewissheit, dass belastende chronische Schmerzstörungen oft nicht auf einfache kausale somatische Faktoren, d.h. organische Schädigungen zurückzuführen sind, und somit zumeist auch rein medizinisch schlecht zu behandeln sind. Psychosoziale Faktoren moderieren die schmerzbedingte Beeinträchtigung in vielfältiger Weise. Somit ist in den letzten Jahre die Überzeugung gewachsen, dass Schmerzstörungen einer Psychotherapie zugänglich sind, ja diese im Kontext eines interdisziplinären Zugangs nahezu unabdingbar für den Erfolg einer Behandlung ist.
Das Vorgehen der kognitiv-behavioralen Therapie wird vorgestellt und über den Stand der Therapieforschung berichtet. Insbesondere Kopfschmerz bei Kindern hat früh das therapeutische Interesse von Psychotherapeuten gefunden. Die Daten einer Reihe von Evaluationsstudien weisen hier auf ausgezeichnete Erfolge psychologischer Interventionen hin. Sogar Selbstmanagement-Ansätze (z.B. Internet basierte Trainingsprogramme) sind mit Erfolg angewandt worden.
Niedergelassene Psychotherapeuten sollten in größerer Zahl für eine Weiterbildung in Schmerztherapie motiviert werden, da der Bedarf erheblich ist.

30.10.2011
14.30 Uhr – 15:15 Uhr