Birgit Gunia-Hennecken

Dozentin der Kölner Therapietage 2009

Birgit Gunia-HenneckenBirgit Gunia-Hennecken ist Diplom-Sozialarbeiterin und seit diesem Jahr Master of Mediation. Sie hat ihre berufliche Laufbahn 1989 beim Allgemeinen Sozialen Dienst des Jugendamtes der Stadt Köln begonnen. 1995 wechselte sie zum Wohnungsamt der Stadt Köln. In ihrer Funktion als Koordinatorin in der Wohnungs­losen­hilfe entwickelte sie verschiedene zielgruppen­spezifische Wohn- und Betreuungs­angebote. Bekanntestes Beispiel ist das Hotel Plus, ein Projekt für wohnungslose psychisch kranke Menschen.
Seit 1998 ist sie in der Psychiatrie­koordination des Gesundheits­amtes Köln tätig. Zu ihrem Aufgaben­gebiet gehört die Geschäfts­führung der Psychosozialen Arbeits­gemeinschaft Köln (PSAG). Weitere Arbeits­schwerpunkte sind u.a. die Analyse der Versorgungs­landschaft im Bereich Psychiatrie sowie Alkohol- und Medikamenten­sucht, die Entwicklung von passgenauen und bedarfsgerechten Hifeangeboten und die Förderung eines fachbezogenen Austausches.

Das war der Beitrag 2009:

WS 15: Zusammenarbeit und Vernetzung in der psychiatrischen Versorgungslandschaft
Was tun, wenn sich psychische und soziale Schwierigkeiten im Einzelfall häufen? Wo erhält ein Patient Beratung, der seinen Arbeitsplatz krankheitsbedingt verloren hat? Wer bietet Hilfe im häuslichen Alltag? An wen kann man sich wenden, wenn eine Patientin Unterstützung beim Aufbau einer Tagesstruktur benötigt? Wo kann ich weitergehende Informationen zu solchen und ähnlichen Fragen bekommen?

Der Workshop bietet einen Überblick zu den Möglichkeiten patientenbezogener Zusammenarbeit und berufsübergreifender Vernetzung von Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten im System der psychiatrischen Hilfen.

Manche Patientinnen und Patienten haben einen komplexen Hilfebedarf, der über die rein psychotherapeutische Behandlung hinausgeht. Das betrifft insbesondere diejenigen, die mit chronischen Belastungen und Erkrankungen in „Multiproblemsituationen“ leben. Wer solche Patienten gezielt weitervermitteln will, für den ist die Kenntnis entsprechender Angebote und Einrichtungen hilfreich. Daher wird im Workshop der Verbund von klinischen, ambulanten und komplementären Hilfen der gemeindenahen Psychiatrie am Beispiel Köln vorgestellt.

Der gemeindepsychiatrische Verbund bietet auch losgelöst vom Einzelfall die Möglichkeit der fachlichen Zusammenarbeit. In Köln geschieht das durch die Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft (PSAG) Köln. Die PSAG ermöglicht durch ihre Struktur und Aktivitäten verschiedene Anknüpfungspunkte zur Vernetzung mit anderen Fachkräften der psychosozialen Versorgung, mit ehrenamtlichen Helfern, Betroffenen und deren Angehörigen. Gegenseitige fachliche Information und Beratung, Information über die Weiterentwicklung der Versorgungssituation psychisch kranker Menschen und die Mitwirkung an einer bedarfsgerechten Gestaltung der psychosozialen Versorgung sind Kernpunkte der Vernetzung in der PSAG.

Ziel des Workshops ist, zur Zusammenarbeit und Vernetzung in der psychiatrischen Arbeit zu ermutigen und die grundlegenden Voraussetzungen dafür zu vermitteln.
01.11.2009, 9:45 – 13:00 Uhr

Skript von Birgit Gunia-Hennecken