Prof. Dr. Dirk Revenstorf

Dozent der Kölner Therapietage 2007

Dirk RevenstorfDirk Revenstorf war bis 2004 Professor für klinische Psychologie an der Universität Tübingen, Regionalstellenleiter der Milton Erickson Gesellschaft Tübingen und Leiter der Milton Erickson Akademie. Als promovierter Diplompsychologe verfügt er über ein breites Erfahrungsspektrum und hat verschiedene Therapieausbildungen absolviert: Verhaltenstherapie (Brengelmann, München) Gestalttherapie (Polster, San Diego, USA) Hypnotherapie (Zeig, Lankton, Carter, Gilligan USA) und Körpertherapie (Pierrakos, New York). Seine Arbeitsbereiche sind Persönlichkeitstheorie, Forschungsmethodik, Therapieforschung, Verhaltenstherapie, Hypnose, Paartherapie und Psychotherapie-Ausbildung. Hierzu hat er zahlreiche Bücher und Zeitschriftenartikel veröffentlicht. Gegenwärtig liegt sein Arbeitsschwerpunkt bei der Erforschung der Wirksamkeit von Hypnotherapie. Während seiner Lehrtätigkeiten in Mexiko, Argentinien und China machte er die Erfahrung, dass sich bei der Hypnotherapie in China und Lateinamerika dieselben Methoden wie in unserer europäischen Kultur verwenden lassen.

Das war der Beitrag 2007:

Vortrag V 1: Jägerlatein oder Heuristik: erfolgreiche Hypno-Interventionen

Grammatik der Induktion am Beispiel einer hypnotisch begleiteten Selbstheilung

Hypnotherapie strebt die Heilung von psychischen und somatischen Leiden auf einer offensichtlichen Ebene an, die sie mit anderen Therapieansätzen teilt: Linderung der Schmerzen, Bewältigung der Angst, Vermehrung von Kompetenz u.a. In der Hypnotherapie wird darüber hinaus eine Vernetzung verschiedener Erfahrungsebenen angestrebt. Das wird in Ablenkung vom dominanten semantisch-logischen Verständnis der Situation in einem zweiten Verarbeitungsprozess möglich, der gleichzeitig abgekoppelt von der bewussten Verarbeitung abläuft und häufig vorläufig implizit bleibt. Vermutlich deshalb ist er besonders nützlich für die Heilung und wird durch einen Trancezustand ermöglicht, der eine ungestörte assoziative und dissoziative Veränderung des Problems zu erleichtert.


Workshop WS 01: Liebe und persönliches Wachstum

Paartherapie unterscheidet sich von der individuellen Therapie dadurch, dass sie systemische Aspekte berücksichtigt und von der Familientherapie dadurch, dass sie ein Subsystem betrachtet, das durch Partnerwahl entstanden ist. Die Paarbeziehung, bestand bereits vor den Kindern und dauert oft länger an, als diese im Hause sind. Ein Paar bildet daher ein relativ geschlossenes Einheit. Die gegenseitige Attraktion geht auf verwandte Aspekte der Biografien zurück und zugleich den Keim zu Konflikten. In der Analyse wird der implizite Beziehungs-Kontrakt aufgedeckt, der ein gemeinsames Thema beinhaltet, das die Partner in komplementärer Weise zu lösen versuchen (Affektverschränkung). Diese Passung enthält eine Chance liegen gebliebene Entwicklungsaufgabe zu bearbeiten und dadurch die Liebe wachsen zu lassen. Um die Passung der Partnerwahl transparent zu machen werden nonverbale Methoden der Körper- und Gestalttherapie verwendet und Aspekte der Kommunikation und der Sexualität systemisch und verhaltenstherapeutisch bearbeitet. Der Kurs baut sich aus inhaltlichen Einheiten auf, die jeweils aus Erläuterung, Demonstration, praktischer Einübung als Therapeut und Selbsterfahrung in simulierten Paarkonflikten bestehen.


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